Als Alma Mahler (1879 bis 1964), Muse der deutschen Bohème, verheiratet mit dem Komponisten Franz Werfel, vor der Verfolgung vor den Nazis flieht, ist bemerkenswert, was sie über ihren Retter Varian Frey in ihren Memoiren im Nachhinein schreibt: „das einzige, was Varian Frey geleistet hat, war, dass er unser Gepäck heil nach Amerika gebracht hat. Das zeigt auf der einen Seite, wie borniert erfolgsverwöhnte Menschen mit der Zeit werden können. Denn Alma Mahler hatte 12 Koffer, aber eigentlich hat sie völlig verkannt, in welcher Gefahr sie sich befand. Viele andere, wie zum Beispiel Erich Mühsam kamen auf der Flucht um. Möglicherweise war die Beharrung, dass Gesellschaft – trotz der Kriegsverwerfungen – unverrückbar stabil bleibt. Das Vertrauen in das Deutschland der Weimarer Republik und in ihre Bekanntheit im konservativen Deutschen Kaiserreich, wo sie zur deutschen Führungselite gehörte, hatte sie möglicherweise noch im Vertrauen auf ihre Heimat gehalten. Mglw. hatte Alma Mahler bei ihrer (frühen) Flucht noch nicht die Härten einer späteren Flucht kennen können, denn sie war relativ komfortabel von Paris im Zug nach Marseille gereist.
My Learnings:
Was ich interessant fand, war:
Natürlich ist ein Urteil kaum zu treffen. Doch könnte anhand dieses Beispiels an bornierter Dekadenz gesehen werden, dass eine Komponente der Big Five for Live „die Offenheit“ verloren geht, wenn das Blickfeld eingeschränkt o. starr wird; nicht anders bei der Armut, wenn zum Beispiel die Protagonisten der Arbeiterbewegung ihr Bild der Industriellen, wie sie Macht ausüben, zeichnet. Egal, ob hochmütig oder gedungen, das Erstarren in der erworbenen Haltung zulasten der Offenheit, führt zu einem Verkennen der Realität und Wirklichkeit, was sich negativ auf die Chancen der Gestaltung der eigenen Entwicklung auswirkt. Insofern ist jeder seines Glückes Schmied, wenn er volle Selbstverantwortung (nicht) übernimmt.